Über Ad Art

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Themen

Auch bei der Gliederung der Graphiken verfolgen wir einen neuen Ansatz. Mit einer Ausnahme haben wir bewusst auf eine Trennung nach einzelnen Motiven verzichtet. Mit der Beschränkung auf übergeordnete Themen wollen wir etwas mehr Dynamik und Kontrast erzeugen. Ausserdem können die Besucher über die Suchfunktion auch eigene Themen kreieren (siehe 3. Suche).

Inhaltsverzeichnis


1. Best of Ad Art

In der Rubrik „Best of Ad Art“ zeigen wir über 1.500 Detailansichten aus Vintage Plakaten, Anzeigen und Zeitschriften-Covers, welche uns besonders gefallen.


2. Konsumgüter (CONSUMER GOODS)

Die Schaffung neuer Bedürfnisse und damit die Ankurbelung des Konsums ist der Hauptzweck der Werbung schlechthin. In dieser Rubrik sehen wir, wie neue Produkte versuchen, sich einen Platz in unserem täglichen Leben zu erobern bzw. in neue Segmente potentieller Kunden einzudringen. Hier geht es um Lebensmittel, Getränke, Haushaltgeräte, Wohnen, Kosmetik, Mode, Zigaretten sowie um Zeitschriften, Freizeit, Sport, Veranstaltungen und Kultur. Wir erleben wirtschaftlichen Aufschwung, wir begegnen glücklichen Menschen und wir öffnen volle Kühlschränke.


3. Reise-Plakate (TRAVEL POSTERS)

Nebst dem Konsum haben zwischen 1891 und 1970 die Mobilität und das Reisen im Besonderen in einem bis dahin unvorstellbaren Mass zugenommen. Wir können uns nur schwer vorstellen, welche gewaltige Entwicklung Menschen, die am Ende des 19. Jahrhunderts geboren wurden, in diesem Bereich miterlebt haben. Für sie wurde Wirklichkeit, was zur Zeit ihrer Geburt als unmöglich galt:

1891: Baubeginn der Transsibirischen Eisenbahn (längste Bahnstrecke der Welt).
1897: Oldsmobile nimmt als erste grosse Marke die Auto-Produktion auf.
1912: Die Titanic geht auf Jungfernfahrt und sinkt.
1927: Charles Lindbergh schafft die erste Alleinüberquerung des Atlantiks.
1969: Apollo 11 landet auf dem Mond.

Hier geht es um Reisedestinationen in aller Welt, Fahrräder, Motorräder, Bahn-, Schiffs- und Flugverkehr sowie um Menschen die Abwechslung in der Ferne suchten und welchen, je nach Budget, eine kleine oder die ganz grosse Welt offen stand.


4. Sex-Appeal (SEX APPEAL)

Da Sex-Appeal auf subjektiven Wahrnehmungen basiert, kann der Begriff nicht klar definiert werden. Damit in Verbindung gebracht werden Merkmale wie Selbstbewusstsein, ein gutes Körpergefühl, Kommunikationsfähigkeit, Humor, Intelligenz sowie allgemein Menschen, die sozial erfolgreich und mit sich und dem Leben zufrieden sind. Vor allem wird unter Sex-Appeal jedoch attraktives Aussehen und sexuelle Ausstrahlung verstanden.

Auch in der Werbung wird die fliessende Grenze zwischen Sex-Appeal und Sexismus immer wieder überschritten. Wie die Forschung zeigt, verläuft diese Grenze, je nach Wahrnehmung des einzelnen Betrachters, allerdings sehr unterschiedlich. Der Begriff Sexismus ist eine aus dem Englischen kommende Parallelbildung zu racism (Rassismus), die als sexism in der US-amerikanischen Frauenbewegung der 1960er Jahre geprägt wurde.

Sex-Appeal ist sowohl das denkbar einfachste, wie auch für manche Produkte wirksamste Mittel, eine Werbebotschaft attraktiv zu vermitteln. Im ersten Moment dient Sex-Appeal als Blickfang und im zweiten zur Stimulation der Phantasie. Die Phantasien sollen in positiver Weise mit dem angebotenen Produkt in Verbindung gebracht und der Kaufwunsch verstärkt werden. Dieses Prinzip ist von 1891 bis 1970 mehr oder weniger subtil in verschiedenen Spielarten zu beobachten. Dabei überrascht vielleicht besonders die Freizügigkeit des Jugendstils.

Wir zeigen hier über 3.600 Vintage Motive, welche möglicherweise Sex-Appeal haben. Dabei geht es um schöne Menschen und Stars aus Film und TV, um Kosmetik, Mode, Getränke, Zigaretten und Autos. Aber auch Magazine, Fluggesellschaften, Kurorte sowie Hersteller von Fahrrädern, Kaffee usw. werben mit Sex-Appel um die Gunst des Publikums.


5. Oldtimer (VINTAGE CARS)

Vor allem in Zeitschriften der USA waren Autos lange Zeit das vielleicht meistbeworbene Gut überhaupt. 15 ganzseitige Inserate für Autos aus den 1940-er und 1950-er Jahren der „The Saturday Evening Post“ und anderen Magazinen waren die ersten Graphiken, die wir gekauft haben. Sie bilden den Grundstein unserer Sammlung.

1895 waren in den USA erst ca. 300 Autos unterwegs. Im Jahr 1970, am Ende unserer Sammlung, wurden weltweit bereits fast 30’000’000 Autos produziert (2013: 88’000’000). Kaum ein Produkt widerspiegelt den Zeitgeist, den Fortschritt, den Wohlstand und die Bedeutung der Mobilität besser als das Auto. Deshalb widmen wir diesem besonderen Gebrauchsgegenstand und Statussymbol als einzigem Motiv eine eigene Rubrik. Darin zeigen wir weit über 2.000 der schönsten Vintage Autos aus allen Epochen und wie stolz und frei Menschen waren, welche ein solches Mobil besassen. Besondere Bedeutung kommt hier natürlich auch der Darstellung der Bewunderung und des Neids der (noch) Besitzlosen zu.


6. Kriegspropaganda (WAR PROPAGANDA)

Von den über 100 Kriegen, welche in der Zeit von 1891 bis 1970 stattgefunden haben, sind insbesondere Vintage Plakate, Anzeigen und Zeitschriften-Covers aus folgenden Konflikten zu sehen:

1914–1918 Erster Weltkrieg
1917–1920 Russischer Bürgerkrieg
1927–1949 Chinesischer Bürgerkrieg
1931–1933 Krieg in der Mandschurei
1936–1939 Spanischer Bürgerkrieg
1937–1945 Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg
1939–1945 Zweiter Weltkrieg
1947–1949 Palästinakrieg
1950–1953 Koreakrieg
1954–1962 Algerienkrieg
1957–1975 Vietnamkrieg
1967 Sechstagekrieg

In Zeiten des Krieges wurde die Werbung in erster Linie für Propaganda eingesetzt. Dabei fällt auf, wie alle Konfliktparteien mit sehr ähnlichen Mitteln, Feindbildern, Ängsten, Aufrufen und Symbolen arbeiten. Unterschiede gibt es vor allem in der Art und Weise, wie dem Patriotismus Ausdruck verliehen wurde.

Hier geht es um psychologische Kriegsführung, Verherrlichung, Heldentum, Darstellung des Feindbildes, Kriegsmaterial, Kriegsanleihen, Aufrufe zu Wachsamkeit, Sparsamkeit, Verschwiegenheit, Produktivität sowie um Konsumgüter, welche im Zusammenhang mit kriegerischen Darstellungen angepriesen wurden. Zu sehen sind Despoten, Anführer und Revolutionäre; Kinder, Helden, Täter und Opfer; Soldaten und Zivilisten. Das unermessliche Leid, welches all diese Kriege verursacht haben, ist auf den wenigsten Graphiken zu erkennen.

Weitere Themen sind die Propaganda vor und nach kriegerischen Auseinandersetzungen, politische Systeme sowie der Kalte Krieg, zu welchem wir auch die Raumfahrt (Wettlauf zum Mond) zählen.


7. Roaring Twenties (felices años veinte)

Die 1920er hatten auf uns schon immer eine besondere Anziehungskraft. Aus diesem Grund widmet Mad Men Art den „Roaring Twenties“ zu ihrem einhundertsten Geburtstag eine grosse Sonderausstellung, welche über 2’000 graphische Werbeanzeigen und Zeitschriften Covers aus den 1920ern zeigt.

Die Roaring Twenties (stürmische Zwanziger) beziehen sich auf das Jahrzehnt der 1920er Jahre in der westlichen Gesellschaft und westlichen Kultur. Es war eine Zeit wirtschaftlichen Wohlstands, mit einem ausgeprägten kulturellen Vorsprung in den USA und in Europa, insbesondere in Grossstädten wie Berlin, Chicago, London, Los Angeles, New York, Paris und Sydney. In Frankreich war das Jahrzehnt als „années folles“ (verrückte Jahre) bekannt, in Deutschland als „Goldene Zwanziger“, was die soziale, künstlerische und kulturelle Dynamik der Ära betont. Jazz blühte auf, der Flapper definierte den modernen Look für Frauen neu und Art Deco erreichte seinen Höhepunkt.

Die Nationen verzeichneten ein schnelles industrielles und wirtschaftliches Wachstum, beschleunigten die Verbrauchernachfrage und führten bedeutende neue Veränderungen in Lebensstil und Kultur ein. Die Medien, die von der neuen Branche der Massenwerbung finanziert wurden und die Nachfrage der Verbraucher ankurbelten, konzentrierten sich auf Prominente, insbesondere Sporthelden und Filmstars. In vielen grossen demokratischen Staaten erhielten Frauen das Wahlrecht, was einen enormen Einfluss auf die Gesellschaft hatte.

Der Geist der Roaring Twenties war geprägt von einem allgemeinen Gefühl der Neuheit, in Verbindung mit der Moderne und einem Bruch mit der Tradition. Alles schien durch moderne Technologie machbar zu sein. Neue Technologien, insbesondere Automobile, Kino und Radio, brachten einem grossen Teil der Bevölkerung „Modernität“. Formaler dekorativer Schnickschnack wurde zugunsten der Praktikabilität sowohl im täglichen Leben als auch in der Architektur abgeworfen. Gleichzeitig wurden Jazz und Tanz im Gegensatz zur Stimmung des Ersten Weltkriegs immer beliebter. Daher wird die Zeit oft als Jazz-Zeitalter bezeichnet.

Der Wall Street Crash von 1929 beendete die Ära, als die Weltwirtschaftskrise weltweit jahrelange Not brachte.